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„Er kam um alle zu erlösen, Säuglinge und Kinder; Knaben, Jungen und Greisen.

Daher ging er auch durch alle Alter.“

Irenäus von Lyon



So sollen wir die Kinder lehren, aber auch von ihnen lernen, wie es der Herr Gott sagte:

„Wer das Reich des Gottes nicht annimmt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen.“ 

Der Apostel Paulus deutete dies seinerseits: „Liebe Brüder, wendet nicht Kinder an dem Verständnis, sondern an der Bosheit seid Kinder; an dem Verständnis aber seid vollkommen.“2 


Ein Kind ist eine Gottes Gabe und Ihm, dem Allmächtigen Herrn Gott, gehört das neuegeborene Leben. Aus dem Munde der Kleinen hört Er Lobeslieder. Mit welch einer hellen Schönheit und Erleuchtung erhellen sich Kindergesichter in der Kirche, wo ihr wahres Ort ist und wo sie kleine Herrscher sind, denn der Herr Gott selbst hat ihnen den ersten Platz neben sich zugewiesen und verbot den Aposteln sie aufzuhalten, wenn sie zu dem Erlöser nahe treten wollten.


Die Kinder sind nicht von Sünden belastet, - im jungen Alter verspürt man keine Versuchungen, sondern ein erhabenes Freudegefühl, das trotz seiner Unbegreiflichkeit so einfach und unverfälscht den Kindern scheint und von ihnen wahrgenommen wird. Welche eine Rührung erwecken in uns ihre Aussagen:


„Lieber Gott, wo war ich bevor ich geboren wurde?“

„Wirst Du tatsächlich zum zweiten Male kommen, unser Herr?“

„Wie viele Sekunden ergeben die Ewigkeit?“


Das Kind erlebt in seinem zarten, empfänglichen Kinderalter mehrmals die Barmherzigkeit des Gottes. Am meistens bleiben im Gedächtnis die Gebete, die von langer Zeit die Mutter lehrte, und für immer bleiben unvergeßlich die Lichter von Kerzen und Leuchtern, welche den Menschen als klein Kind entzückten.


Welch einen erhabenen Sinn bekommt ein weiteres Leben des Kindes, wachsenden unter der Wärme und dem Licht einer Erkenntnis, daß der Jesus liebt ihm und auf die Erde umarmt ihn und segnet. 


Aus Evangelium wissen wir, daß der Jesus hat ein Kind zu sich gerufen, stellte ihn zwischen seinen Schülern und sagte zu ihnen, sie sollen wie die Kinder sein und dann werden sie ins Himmelreich kommen. Und jeder, der so ein kleines Kind im Name des Jesus annimmt, nimmt auch den Herr und Vater, der Ihm schickte.


Die Menschen brachten die Kinder und Säuglingen zum Jesus, damit Er sie berühren und segnet konnte.

In alten Zeiten wurden die Frauen und Kinder nicht so hochgeachtet, wie heute. Der aber, der kam um Freund von Sündigen zu sein, der kam um die Laste von allen Leidenden und Kranken zu erleichtern, ist der Beschützer von hilflosem Säugling und unschuldigem Kind geworden.  Der Vorwurf von seinen Schülern wendete Er gegen sie: „Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solchen gehört das Himmelsreich.“3

Der Erlöser tätschelte die Kleinen und segnete sie und noch einmal erinnerte: „Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie diese Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.“4



Vater George Tschatschawa






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Die Welt der Kindheit:  wie sind sie, die Kinder des XXI. Jahrhunderts? Vertrauensvolle und naive, ernste und hitzige, nachdenkende und fröhliche, tiefsinnige, denkende und Fragen stellende, die nicht immer beantwortet werden.


Ihre Denkweise wundert und läßt uns, Erwachsenen nachzudenken. Ihre Bewertung unserer Realität entfaltet sich als prophetisch. Nicht umsonst sagt man: "Aus dem Munde Kindes spricht die Wahrheit.“


Unsere Kinder wollen die Wahrheit begreifen, sie streben danach.

"Werdet (ihr) die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch frei machen" - steht im Evangelium von Johannes (8:31-35). Dies sind die Gottesworte.


Schon in altem Babylon und Ägypten klagten die Eltern "wem sind unsere Kinder ähnlich?" Die Antwort ist leicht: die Kinder ähneln sich ihrer Zeit. Aber zu allen Zeiten, in allen Jahrhunderten sprachen sie zum Gott mit ihren Bitten und Ratschlägen.


Sie wollen das Leben und ihre Ereignisse verstehen, sie bitten um Hilfe wie in großen so in kleinen Taten; sie verlangen nach einer Erklärung warum es in dieser Welt so viel Böse gibt und was ist das Gute.

Alles was in ihrem Leben und in der Welt geschieht, bewegt sie.


Ihre Augen stehen ganz offen. In diesen Augen, lesen wir, Erwachsene, Freude und Traurigkeit, Tiefsinn und Ironie, Vorwurf und Bedauern.  Und dies sind unsere Kinder, die wie wahre Christen im Glauben an Gott aufgewachsen sind, - sie sind unsere Hoffnung auf die Zukunft.


Wer weißt, vielleicht in 25-30 Jahren, werden sie das Land in voller Barmherzigkeit und mit christlicher Liebe regieren.


„Aber wenn die Schönheit rettet die Welt, wer rettet dann die Schönheit? - fragt ein Mädchen.

„Barmherzigkeit rettet die Welt“, - antwortet ein Junge.


So sind sie, unsere Kinder.


Gott segne unsere Kinder in alle Zeiten.



Herr Georgi Okruaschwili





















1 Mark. 10, 15; Lukas 18, 17

2 Die Bibel, Lutherbibel 1545, aus Brief des Paulus an die Korinther

3 Mt. 19.14

4 Mt. 18, 3



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UNSERE GÜTIGEN, WEISEN KINDER

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